KNOW HOW :Elektrischer Strom
Gefahren des Stroms für den Menschen
Als elektrische Leiter gelten nicht nur Metalle. Salzlösungen können ebenfalls als elektrische Leiter Anwendung finden. Doch das Blut des Menschen ist genau betrachtet auch eine Salzlösung. Fließt Strom durch das Blut hindurch, so wird es zersetzt. Bei der Zersetzung entstehen giftige Stoffe.
Die einzelnen Nerven des Menschen funktionieren ebenfalls mit Strom, allerdings mit nur sehr schwachem. Wird nun ein größerer Stromschlag erzeugt, kann der Körper das nicht kompensieren und es kommt dazu, dass die Nerven nicht mehr richtig funktionieren. So kann die Atmung aussetzen oder es kommt zu Muskelzuckungen. Ist der Schock für den Körper zu groß, bleibt das Herz stehen.
Wie gefährlich der Strom ist, hängt von seiner Stärke ab. Das bedeutet, dass ein elektrischer Schlag durch eine Batterie weniger schlimme Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat, als zum Beispiel ein durch das Hineinfassen in eine Steckdose erzeugter Schlag. Außerdem ist die Einwirkdauer des Elektrischen Stroms von Bedeutung. Wechselströme mit einer hohen Frequenz sind allerdings weitaus weniger gefährlich. Das liegt an dem so genannten Skineffekt. Dieser Skineffekt besagt, dass die Stromstärke im Inneren des elektrischen Leiters viel stärker ist, als in seiner äußeren Schicht. Das bedeutet, dass der Elektrische Strom nur die äußeren Hautschichten durchfließt und somit nicht die inneren Organe beeinträchtigen kann. Es werden demnach nur die Nervenzellen der äußeren Hautschicht gestört, tiefer liegende bleiben verschont und können ihre Funktion weiter normal ausführen.
Durch das Anfassen einer Stromquelle wird dem Körper ein viel größerer Strom zugeführt, als im Inneren natürlich herrscht. Durch die so außer Kraft gesetzten Nervenzellen, kann die Stromquelle nicht selbstständig wieder losgelassen werden. Da mit dem Stromschlag ein Freisetzen von Energie verbunden ist, entstehen an der Ein- und Austrittstelle Brandverletzungen, die so genannten Strommarken.
Passiert doch einmal ein Unfall mit elektrischem Strom, so ist der Verletzte so schnell wie möglich von der Stromquelle zu entfernen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Helfer nicht zusätzlich verletzt wird, das heißt, der Verletzte darf nicht angefasst werden, da der Strom sonst in den anderen Körper weitergeleitet wird. Am besten ist es, wenn die Sicherung herausgenommen wird. Sobald der Stromkreis unterbrochen ist, kann mit der Ersten Hilfe begonnen werden, bis der Notarzt eingetroffen ist.
Die meisten Unfälle mit elektrischem Strom passieren dadurch, dass mit diesem nicht sorgfältig und verantwortungsbewusst genug umgegangen wird. Sind beispielsweise an elektronischen Geräten Reparaturarbeiten notwendig, so müssen diese Geräte immer von der Spannungsquelle genommen werden. Schon Stromstärken von 50 mA können lebensgefährlich sein, da es bei dieser Stromstärke leicht zum Kammerflimmern des Herzens kommen kann. Diese Rhythmusstörung kann zum Herzstillstand führen. Bei Spannungen gilt: Wechselspannungen über 50 V und Gleichspannungen über 120 V sind lebensgefährlich.